Lions-Abend: Wohin mit den alten Blättern von Windkraftanlagen?

Auf Einladung unseres Schwesterclubs Lions Aachen Carolina nahmen wir an einem Vortragsabend teil, den die Aachener Architektin Ina Marie Orawiec zum Thema ressourcenorientierte Nachhaltigkeit in der Architektur hielt. Die weltweit gefragte Architektin hat jüngst mit dem Projekt „Wiederverwertung von Rotorblättern von Windkraftanlagen“ an der Weltmeisterschaft für Architekten teilgenommen. In Aachen hat sie beispielsweise den Hubschrauber-Landeplatz am Klinikum entworfen. 

Die Referentin bot ein anspruchsvolles Programm über Themen der allgemeinen Stadtentwicklung und zukünftigen Wohnformen. Im Kern schilderte sie uns ihre Vision von einer Weiterverwertung von Rohstoffen, die nicht abgecycelt, sondern zur Gänze wiedereingesetzt werden. Dazu hat sie Ideen entwickelt, Rotorblätter von Windkraftanlagen, die nach 20 Jahren außer Betrieb genommen werden müssen, aber wegen ihrer extremen Haltbarkeit nur sehr aufwändig entsorgt werden können, gezielt architektonisch weiter einzusetzen.

Dies kann durch den Einbau in neue Anlagen wie als Dächer von Sportstätten geschehen, als Pfeiler größerer Eventhallen, Brückenkonstruktionen und vieles mehr. Das Entsorgungsproblem dieser sehr stabilen Materialien war sicher den meisten von uns nicht präsent. Die Referentin stellte uns dar, dass sie mit diesen Konzepten schon zahlreiche Preise gewonnen habe, Aufträge für die praktische Umsetzung aber noch ausgeblieben seien, sodass sie ihre Projekte als Forschungsvorhaben vorantreiben will. Wie bei allen Innovationen ist der politische Wille letztlich maßgebend.

Wir danken der Präsidentin von Carolina, Anne Weisser, für die Einladung zu diesem hochinteressanten Vortrag. Die Vernetzung der Clubs untereinander wurde durch angeregte Gespräche weiter vorangetrieben.

Lions-Abend: Die Ukraine

Einen außergewöhnlichen Clubabend durfte wir am 9. September genießen. Auf Einladung des Lions Clubs Aachen Carolina erhielten wir in den stilvollen Räumen der Erholungsgesellschaft Aachen in der Reihstraße einen Überblick über die Geschichte der Ukraine von Dr. Susanne Korte.

Dr. Korte umriss die wechselvolle Geschichte des größten osteuropäischen Landes mit großer Kenntnis und in verständlichen Worten. Die europäischen und russischen Einflüsse und Herrschaftssphären, die Jahre unter mongolischer Herrschaft, die Schicksale der Kosaken- und Krimtartaren spielten in ihrem Vortrag ebenso eine Rolle wie das von schier unfassbarem Grauen verdunkelte 20. Jahrhundert. Dort versank die kurze ukrainische Unabhängigkeit zum Ende des Ersten Weltkrieges in der Terrorherrschaft des Stalinismus, der in den vier Millionen Hungertoten des Holodomor gipfelte.

Doch auch dies war nur ein Vorspiel zu noch mehr Millionen Ukrainierinnen und Ukrainern, die nach Deutschlands Überfall auf die Sowjetunion 1941 und den folgenden Kriegsjahren ihr Leben verloren. Dass nun russische Truppen das Land überfallen haben und die ukrainische Nation und Kultur erneut von Auslöschung bedroht ist, fügt der tragischen Geschichte des ukrainischen Volkes ein neues Kapitel hinzu. Für uns Besucher war es ein hochinteressanter Abend, der uns Hintergrundwissen zum größten militärischen Konflikt in Europa seit 1945 verschafft hat.

Lions-Abend: Opferschutz im Fokus

Erfreulich viele Mitglieder fanden sich zu unserem Clubabend am 7. November ein. Im Blickpunkt standen dabei Hilfsangebote für Opfer krimineller Taten. So stellte uns der Opferschutzbeauftragte der Polizei Aachen, Jochen Hoffmann (links im Bild), sein berufliches Tätigkeitsfeld vor. Er ist innerhalb der Polizei Aachen zuständig als Ansprechpartner für von Straftaten Betroffenen. Herr Hoffmann ist unter anderem als Koordinator aktiv, um Opferzeugen an geeignete Beratungsstellen und Hilfsangebote weiterzuvermitteln. Sein wesentliches Anliegen besteht darin, die bestehenden Möglichkeiten publik zu machen. So sorgt er auch innerhalb der eigenen Behörde dafür, dass Zeugen und Zeuginnen im Rahmen ihrer Vernehmungen von den Polizeibeamtinnen und -beamten ausreichend informiert werden.

Simone Borsten vom Weißen Ring (rechts) stellte uns die beachtlichen Unterstützungsangebote dieser privat organisierten Vereinigung vor, deren Arbeit überwiegend aus Spenden finanziert wird. Dort begleitet man Zeugen zu Vernehmungen, zu Gerichtsverhandlungen und lotst sie ebenfalls durch die bestehenden Hilfsangebote. Herauszuheben sind die Möglichkeiten der Anbindung an die Trauma-Ambulanz, deren Mitarbeiter aufgrund der getroffenen Vereinbarungen Opfern von Straftaten auch kurzfristig Beratungsgespräche zur Verfügung stellen. Der Weiße Ring stellt auch Schecks aus, die Beratungen bei Rechtsanwältinnen und -anwälten finanzieren.

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Clubabend: Chinas „Neue Seidenstraße“, das größte Verkehrsprojekt der Welt

Einblicke in ein ebenso faszinierendes wie gigantisches Projekt: Benno Wagner stellte uns die „Neue Seidenstraße“ vor. Foto: Heckert

Am heutigen Clubabend ging es nach Fernost: Benno Wagner aus Bonn, ehemaliges Mitglied unseres Clubs, referierte über die „Neue Seidenstraße“. Der studierte Jurist und Volkswirt, ehemaliger Geschäftsführer des Verbands der Diözesen Deutschlands und heute niedergelassener Anwalt, hatte schon früh einen Bezug zu Japan und Asien.

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Clubabend: Der Thron Karls des Großen im Architektursystem der Aachener Pfalzkapelle

Tief in die Geheimnisse des Aachener Doms führte uns ein spannender Vortrag des ehemaligen Dekans der Fakultät Architektur der RWTH Aachen, Professor Dr.-Ing. Jan Pieper, der unter anderem den Lehrstuhl für Baugeschichte und Denkmalpflege leitete. Im Café Life gab er unseren Mitgliedern in seinem Vortrag „Der Thron Karls des Großen im Architektursystem der Aachener Pfalzkapelle“ einen Einblick in die jüngsten Forschungsergebnisse zum Dom. Die Professoren Pieper und Bruno Schindler sind in einem Team von Forschern den Rätseln des bekanntesten Aachener Gebäudes ein großes Stück näher gekommen. Wir erfuhren interessante und erstaunliche Fakten – etwa, wie die Pfalzkapelle die Staatsidee und das Selbstverständnis Karls des Großen verbildlicht.

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