Lions-Abend: Einblicke in die Arbeit des D-Hofs Aachen

Auf unserer jüngsten Clubveranstaltung durften wir Sandra Jansen, Diplom-Sozialpädagogin und Leiterin der Einrichtung D-Hof für Kinder und Jugendliche in Aachen, als Referentin begrüßen. Sie berichtete eindrucksvoll über die Arbeit dieser wichtigen Institution, die seit vielen Jahren Kinder und Jugendliche aus einem sozialen Brennpunkt in Aachen, dem Driescher Hof, begleitet und unterstützt.

Schon im Vorfeld war das Interesse groß: Mit 16 Anmeldungen überschritten wir die kritische Grenze von 50 Prozent Beteiligung – ein deutliches Zeichen dafür, wie sehr das Thema in unserem Club Resonanz findet.

Begeisterung und Engagement waren die Stichworte, die Frau Jansen durch ihren Vortrag vermittelten. Der D-Hof versteht sich als eine Art „zweites Zuhause“ für junge Menschen, die in schwierigen familiären oder sozialen Verhältnissen aufwachsen. Anders als bei reinen Serviceleistungen steht hier die aktive Mitgestaltung im Vordergrund: Die Jugendlichen entwickeln gemeinsam mit den Mitarbeitenden einen Lebensraum, der geprägt ist von Respekt, kultureller Vielfalt und gegenseitigem Vertrauen.

Besondere Schwerpunkte liegen auf Bildungs- und Freizeitangeboten, der Gesundheitsförderung, gesunder Ernährung und sportlichen Aktivitäten. Auch kreative Projekte und naturnahe Erlebnisse gehören dazu. Ziel ist es, nicht nur kurzfristige Hilfe zu leisten, sondern die Persönlichkeitsentwicklung der Kinder und Jugendlichen nachhaltig zu fördern.

Frau Jansen machte in ihrem Vortrag deutlich, dass die soziale Ungerechtigkeit, die auch in Aachen spürbar wächst, eine starke Motivation für ihre Arbeit darstellt. Der D-Hof sei ein Ort, an dem Kinder und Jugendliche Perspektiven entwickeln können – unabhängig von Herkunft, Sprache oder finanziellen Möglichkeiten.

Obwohl das Projekt durch öffentliche Mittel unterstützt wird, ist der D-Hof in hohem Maße auf Spenden angewiesen. Diese tragen einen wesentlichen Teil der laufenden Kosten und ermöglichen erst die Vielfalt und hohe Qualität der pädagogischen Arbeit.

Im Anschluss entstand eine lebhafte Diskussion mit vielen kritischen Fragen, die über das konkrete Projekt hinaus auch unsere gesellschaftliche Entwicklung insgesamt in den Blick nahm.

Alles in allem war es ein gelungener Abend, der uns die Bedeutung lokaler Projekte wie des D-Hofes noch einmal sehr bewusst gemacht hat. Wir danken Frau Jansen herzlich für ihre engagierte und inspirierende Präsentation.

Lions-Abend: Musikalischer Hochgenuss bei MozArte

Am 1. September trafen sich im Konzertsaal der Hochschule für Tanz und Musik in Aachen neun Veteranen-Lions sowie die beiden neuen Clubmitglieder Eva und Jörg-Uwe Schäfer zu einem außergewöhnlichen Eröffnungskonzert im Rahmen des MozArte-Klavierwettbewerb-Festivals Aachen. Der Apéro, der dem Konzert vorausging, bot Gelegenheit zur Begegnung mit Mitgliedern verschiedener Aachener Lions-Clubs und sorgte für eine heitere, beinahe familiäre Stimmung.

André Parfenov, der Namensgeber des Parfenov Duo wurde 1972 in Kaliningrad geboren, studierte Klavier am Moskauer Tschaikowsky-Konservatorium und an der Folkwang-Hochschule Essen, wo er 2000 sein Konzertexamen mit Auszeichnung ablegte. Er konzertierte mit namhaften Orchestern wie den Moskauer Sinfonikern, den Niederrheinischen Sinfonikern und der Neuen Philharmonie Westfalen. Seit vielen Jahren ist er fest am Theater Mönchengladbach/Krefeld engagiert.

Iuliana Münch, in Rumänien geboren, erhielt ihre Ausbildung am Musikgymnasium „George Enescu“ in Bukarest sowie an der Hochschule für Musik und Tanz Köln/Aachen, wo sie 2003 ihr Studium bei Prof. Charles-André Linale abschloss. Nach Stationen in Koblenz und Mönchengladbach ist sie heute Mitglied der Neuen Philharmonie Westfalen. Seit 2009 bildet sie mit André Parfenov ein festes Duo und ist maßgeblich an der Realisierung seiner Kompositionen beteiligt.

Das Repertoire des Parfenov Duos umfasste die berühmte Sonate für Violine und Klavier von Sergej Prokofjew und wurde durch Werke von Tschaikowsky und Robert Schumann ergänzt, die auch weniger klassikerfahrenen Zuhörern leicht zugänglich waren. Besonders viel Bewunderung fanden die von Pianist Parfenov selbst komponierten und vorgetragenen Paganini-Variationen. Auch die sogenannten Liszt-Variationen riefen große Begeisterung hervor und wurden mit langanhaltendem Applaus bedacht.

Der Veranstalter betonte abschließend noch einmal, dass Konzerte dieser Art nur dank der tatkräftigen Unterstützung von Sponsoren möglich sind.

Lions-Abend: Ein Besuch bei den guten Seelen in Orange

Ohne sie wäre Aachen nicht die lebenswerte und schöne Stadt, die es ist: Die rund 850 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Aachener Stadtbetriebe. Unser jüngster Clubabend führte uns auf das Gelände der Zentrale am Madrider Ring, an dem wohl fast jeder Aachener schon einmal vorbeigefahren ist, aber kaum einer es selbst betreten hat.

Hier schlafen sie also, die orangefarbenen Boliden, die den einen oder anderen von uns schon selbst aus dem Schlaf geholt haben. Stadtbetriebsleiterin Indra Balsam stellte uns die vielfältigen Aufgaben ihrer Organisation vor – mit einem Budget von über 60 Millionen Euro eine große Einrichtung, die sich um alle Belange kümmert, die uns in Aachen umtreiben. Von der Müllabfuhr über den Straßenunterhalt (nein, die Leute sind nicht für die ganzen Baustellen verantwortlich!) bis hin zu Spielplätzen und Friedhöfen: Die Liste der Aufgaben ist lang und vielfältig. Da muss sich um Brückenbau und Grünflächenpflege ebenso gekümmert werden wie um Krematorium und Winterdienst.

Ein Riesenbetrieb, der 365 Tage im Jahr zu funktionieren hat. Wie er das tut, stellte uns Leiterin Indra Balsam mit Humor und Esprit vor. Sie ist eine Chefin, die auch selbst einmal mit dem Trupp in Orange rausfährt, um die Arbeit der „Kehrmännchen“, wie sie sich selbst gerne nennen, hautnah kennenzulernen. Seit 25 Jahren gibt es den Stadtbetrieb in seiner heutigen Form. Und die Entwicklung geht immer weiter. So soll zum Beispiel der Fuhrpark weiter elektrifiziert werden. Und die rund 130.000 Bäume im Stadtgebiet brauchen auch immer Pflege, rund 450 werden alljährlich neu gepflanzt. Auch um die kleinsten Pflanzen wird sich persönlich gekümmert: Die Stadtgärtnerei zieht Abertausende Blumen heran, mit denen im Frühling die Stadt in bunte Farben getaucht wird. So bleibt Aachen fröhlich – dank der Helfer in Orange.

Unser nächster Clubabend wird uns in eine ganz andere Einrichtung führen: nämlich die JVA Aachen. Jörg-Uwe Schäfer, seit Ende 2024 deren Leiter, wird uns am Freitag, 27. Juni, „in echt“ das Gelände vorstellen, nachdem wir die Anstalt ja schon am 19. Mai aus seinem spannenden Vortrag vorab kenngelernt haben.

Die Weihnachtsfeier

Am 8. Dezember fand die erste gemeinsame Weihnachtsfeier mit unserem Aachener Schwestern-Club Lions Carolina unter der gemeinsamen Ausrichtung von Präsidentin Anne Weisser (Carolina) und Roman Wienert (Aquisgranum) statt. In den stilvollen Räumen der Erholungsgesellschaft Aachen durften wir über 60 Mitglieder willkommen heißen.

Die von Frau Robben liebevoll dekorierten Tische mit Beständen aus dem Fischerschen Nachlass führten zu gemischten Sitzgruppen – die Kommunikation war trotz der teilweise unbekannten Nachbarn mehr als lebendig.

Die allgemein gute Stimmung wurde befeuert durch die Gesangseinlage des Aachener Chores „Capella a Capella“, der uns neben weihnachtlichen auch mit komischen Gesangsbeiträgen vortrefflich unterhalten hat.

Abgerundet wurde das Programm von einer berührenden Weihnachtsgeschichte, vorgetragen von Karin Mahr. Lustige und nachdenkliche Momente wechselten sich ab, für unser leibliches Wohl war durch den engagierten Caterer wieder ausreichend gesorgt.

Und zum Schluss die schönste Nachricht: Im Rahmen der Feier durften wir mit Eva Baur (2. von links, mit – von links – Präsident Roman Wienert, Clubmasterin Susanne Fischer und Ansgar Stöcker) auch wieder ein neues Mitglied in unseren Reihen begrüßen. Herzlich willkommen im Lions Club Aachen Aquisgranum!

Lions-Abend: Wohin mit den alten Blättern von Windkraftanlagen?

Auf Einladung unseres Schwesterclubs Lions Aachen Carolina nahmen wir an einem Vortragsabend teil, den die Aachener Architektin Ina Marie Orawiec zum Thema ressourcenorientierte Nachhaltigkeit in der Architektur hielt. Die weltweit gefragte Architektin hat jüngst mit dem Projekt „Wiederverwertung von Rotorblättern von Windkraftanlagen“ an der Weltmeisterschaft für Architekten teilgenommen. In Aachen hat sie beispielsweise den Hubschrauber-Landeplatz am Klinikum entworfen. 

Die Referentin bot ein anspruchsvolles Programm über Themen der allgemeinen Stadtentwicklung und zukünftigen Wohnformen. Im Kern schilderte sie uns ihre Vision von einer Weiterverwertung von Rohstoffen, die nicht abgecycelt, sondern zur Gänze wiedereingesetzt werden. Dazu hat sie Ideen entwickelt, Rotorblätter von Windkraftanlagen, die nach 20 Jahren außer Betrieb genommen werden müssen, aber wegen ihrer extremen Haltbarkeit nur sehr aufwändig entsorgt werden können, gezielt architektonisch weiter einzusetzen.

Dies kann durch den Einbau in neue Anlagen wie als Dächer von Sportstätten geschehen, als Pfeiler größerer Eventhallen, Brückenkonstruktionen und vieles mehr. Das Entsorgungsproblem dieser sehr stabilen Materialien war sicher den meisten von uns nicht präsent. Die Referentin stellte uns dar, dass sie mit diesen Konzepten schon zahlreiche Preise gewonnen habe, Aufträge für die praktische Umsetzung aber noch ausgeblieben seien, sodass sie ihre Projekte als Forschungsvorhaben vorantreiben will. Wie bei allen Innovationen ist der politische Wille letztlich maßgebend.

Wir danken der Präsidentin von Carolina, Anne Weisser, für die Einladung zu diesem hochinteressanten Vortrag. Die Vernetzung der Clubs untereinander wurde durch angeregte Gespräche weiter vorangetrieben.

Lions-Abend: Ein Besuch im WDR-Studio

Am 4. November durften unsere Clubmitglieder die Aachener Lokalredaktion des WDR besuchen. Im Gegensatz zu den ansonsten abendlichen Terminen fanden sich die Lions bereits um 15.30 Uhr ein, da wir an der Vorbereitung und Produktion der Sendung „Lokalzeit“ teilhaben konnten.

Der WDR-Redakteur Lorenz Bartz führte uns durch den Nachmittag und zeigte uns auf, wie aufwändig die Produktion bereits kleiner Beiträge ist. Da sind unter anderem die Vorbereitung des Termins, der Dreh vor Ort mit Redakteur, Ton- und Bildtechniker, anschließend der Schnitt und die Vertonung des Beitrags – so kann ein Beitrag von zwei bis drei Minuten Länge durchaus zwei bis drei Tage Arbeit voraussetzen.

Bei der Führung durch die Räume des WDR konnten wir einen Blick hinter die Kulissen werfen. Angefangen beim Studio der Lokalzeit (sehr interessant auch, wie die Teleprompter mit halbdurchlässigen Spiegeln direkt vor den Kameras funktionieren!), über die Regie bis hin zu den Vertonungs-„Kabinen“ durften wir alle relevanten Stationen besichtigen und wurden jeweils sehr nett von den WDR-Mitarbeitern empfangen und umfassend informiert.

An dieser Stelle noch ein ganz besonderer Dank an Herrn Bartz für die äußerst sympathische und informative Führung.

Lions-Abend: Ein Besuch bei Detlef Kellermann


Einen interessanten Clubabend erlebten wir jetzt im Atelier des bekannten Aachener Künstlers Detlef Kellermann. Er zeigte uns seine aktuellen Werke und berichtete über seinen künstlerischen Werdegang sowie seinen zahlreichen Projekte. So unterstützt der sozial engagierte Künstler immer wieder Hilfsorganisationen mit seinen Bildern, die er zu den entsprechenden Themen entwirft und die Verkaufserlöse spendet, wie jüngst der Ukraine- und Erdbebenhilfe und davor der Fluthilfe.

Eine weitere Initiative mit verschiedenen Partnern besteht seit dem Jahr 2017. Zuerst im Auftrag des Deutschen Roten Kreuzes, später in Eigenregie bebilderte Detlef Kellermann die UN-Charta für Menschenrechte und Menschenpflichten, die vergleichbar mit unserem Grundgesetz essenzielle Werte im menschlichen Zusammenleben in sogenannten „Artikeln“ formuliert und festgeschrieben hat. Die verschiedenen Artikel wurden auf große Banner aufgezogen und mit Unterstützung der Politik und der jeweiligen Gebäudeinhaber an Außenwänden von Bauwerken in der Aachener Innenstadt platziert. Finanziert wurde die Aktion durch Patenschaften, der Künstler steuerte seine Arbeit ehrenamtlich bei. Als Fortsetzung wurde eine weitere Aktion ins Leben gerufen, bei der die Artikel in der Stadt an prominenten Werbeflächen wie z.B. an Bushaltestellen ausgestellt wurden.

Seit dem Jahr 2018 findet sich auch auf zwei Etagen im Atrium des Justizzentrums eine Dauerausstellung des Künstlers zu den Themen Menschenpflichten und Menschenrechte, die vom Aachener Anwaltverein finanziert wurde. Herr Kellermann möchte mit diesen Aktionen auf die Grundwerte in unserer Gesellschaft aufmerksam machen, von denen wir profitieren, die wir aber auch selbst leben müssen.

Die letzte Ausstellung zum aktuellen Thema Kinderrechte und Kindeswohl hat sogar Einzug in den Landtag des Landes Nordhrein-Westfalen gefunden.

Dabei sucht Detlef Kellermann das verbindende Element zwischen Kunst und Förderern, die seine Anliegen in ihre Unternehmen oder Institutionen weitertragen. Die Bilder haben neben dem mahnenden auch einen fröhlichen Charakter  – teilweise zu verstehen mit einem Augenzwinkern -, weil Kunst nach den Vorstellungen von Detlef Kellermann Freude bereiten soll. So hofft er, dass seine Werke bei den Betrachtern gute Laune auslösen.

Seine Ausflüge ins Kulinarische durch die von ihm seit Jahren bebilderten Kochbücher, die exklusiv in seinem Atelier erhältlich sind, runden das Bild des Bonvivants und Menschenfreundes ab. Unsere Mitglieder haben seinen Ausführungen interessiert zugehört und durch gezielte Nachfragen ihr Verständnis für die Anliegen unseres Gastgebers vermittelt.

Wir danken Herrn Kellermann für einen sehr bereichernden Abend!

Lions-Abend: Verkehrsunfälle und wie sie im nachhinein nachvollzogen werden können

Bei unserem jüngsten Lions-Abend hatten wir Niklas Mai zu Gast, Mitgesellschafter des Sachverständigenbüros für Unfallrekonstruktionen in Aachen. Niklas Mai ist zertifiziert als Sachverständiger für Beweissicherung und Rekonstruktion nach Verkehrsunfällen. Bei Unfällen mit Personenschaden werden diese Sachverständigen durch das Gericht bestellt, um Fragen zum Hergang des Geschehens zu klären.

Deren Fachexpertise kann helfen, darüber zu entscheiden, ob dem Unfallverursacher ein strafrechtlicher Vorwurf gemacht werden kann, etwa wegen fahrlässiger Körperverletzung. Auch vorsätzlich begangene Verletzungen durch den Einsatz von Fahrzeugen können durch eine sachverständige Überprüfung aufgedeckt werden.

Die Sachverständigen untersuchen die Unfallstelle, die beteiligten Fahrzeuge und werten alle Variablen wie Spuren auf und neben der Fahrbahn aus, ebenso die aktuelle Verkehrssituation wie Regen oder Dunkelheit, Schadensbilder an den verunfallten Fahrzeugen, Auswertung der Fahrtenschreiber bei Kraftwagen und vieles mehr. Bei Bedarf werden die Unfallhergänge nachgestellt, um die Sichtbarkeit der Beteiligten in der jeweiligen Verkehrssituation zu überprüfen oder die wahrscheinliche Fahrt-oder Aufprallgeschwindigkeit zu bestimmen. Viele Abläufe lassen sich anhand von mathematischen Berechnungen nachzeichnen.

Herr Mai stellte dar, wie seine Arbeit Einfluss in die Bewertung von Schuldsprüchen bei Gerichtsverfahren nimmt. Dabei wurde uns anhand von plastischen Beispielen vor Augen geführt, dass schwere Unfallfolgen eintreten können, auch wenn dem Fahrer des unfallverursachenden Fahrzeugs wegen einer nicht mehr nachzuvollziehenden geringfügigen Unachtsamkeit kein wirklicher Vorwurf gemacht werden kann. Grund und Folgen eines Fahrfehlers stehen zueinander nicht unbedingt in einem angemessenen Verhältnis.

Umso wichtiger ist die stets korrekte Einhaltung der Verkehrsregeln, weil auch dem vorsichtig agierenden Fahrer ein Fahrlässigkeitsvorwurf gemacht werden kann, wenn eine Übertretung nachzuweisen ist. Auch aus haftungsrechtlichen Gesichtspunkten ist Normtreue anzuraten; bei Vorliegen einer Straftat wie Trunkenheit im Verkehr oder Verkehrsunfallflucht können die jeweiligen Haftpflichtversicherer nämlich beim Unfallfahrer Regress nehmen.

Auch zur Überprüfung der Wahrnehmbarkeit von leichten Kollisionen etwa bei Einparkunfällen werden die Sachverständigen in Ermittlungsverfahren wegen Verkehrsunfallflucht oft herangezogen. Staatsanwälte und Gerichte sind bei ihren Beurteilungen zunehmend auf Sachverständige angewiesen, weil sie die verkehrstechnischen Vorgänge aus eigener Kompetenz nicht beurteilen können. Die juristischen Probleme, die sich in den entsprechenden Verfahren ergeben, wurden in der Diskussion mit Herrn Mai und unserer Präsidentin Susanne Fischer aufgezeigt.

Anhand eines aktuellen Beispielsfalls hat uns Herr Mai zudem erläutert, wie aufgrund ungünstiger Verkehrsführung Unfälle provoziert werden können. Insofern leisten die Sachverständigen auch Aufklärungsarbeit zu Präventionszwecken.

Unsere Clubmitglieder zeigten sich sehr interessiert und stellten lebhaft Nachfragen. Der Vortragsabend hat uns hohen Erkenntnisgewinn gebracht, weil wir als Verkehrsteilnehmer alle von den Themen betroffen sind. Das Gelingen des Abends lag aber nicht nur am Sujet, sondern auch an dem hochkompetenten und charmanten Vortragenden, der uns die Themen unterhaltsam und trotzdem in aller Deutlichkeit vermittelt hat.

Weihnachtsfeier

Ein weiteres Lionsjahr geht stimmungsvoll zu Ende. Im Casteel Bloemendaal in Vaals lassen wir – wie in den vergangenen Jahren – in fröhlicher Runde bei hervorragendem Essen wieder die zurückliegenden zwölf Monate noch einmal Revue passieren.

Lions-Abend: Eintauchen in faszinierende Kunst

Der erste Clubabend der diesjährigen Präsidentin führte uns am 11. September in das Haus und Atelier der bekannten Aachener Persönlichkeit Professor Dr. Dr. h.c. Gisela Engeln-Müllges. Die Mathematikerin und Künstlerin war Professorin an der Fachhochschule Aachen im Fachbereich Maschinenbau und Mechatronik und wurde dort zur Ehrensenatorin ernannt. Sie bekleidete viele hohe Ämter, etwa als Prorektorin der FH Aachen, Mitglied des Wissenschaftsrates der Bundesrepublik Deutschland, Vorsitzende des Hochschulrats der FH Münster, Sprecherin des Arbeitskreises der Hochschulratsvorsitzenden für angewandte Wissenschaften NRW und mehr.

Blick durch ein ringförmiges Kunstwerk aus goldenen Metallplatten auf ein weiteres Werk, das an eine Skyline aus Wolkenkratzern erinnert.

Neben ihrer vielfältigen wissenschaftlichen Tätigkeit setzte sie die künstlerische Arbeit ihres im Jahre 2015 verstorbenen Lebensgefährten Professor Benno Werth fort, eines überregional anerkannten Künstlers, der im Aachener Raum für Brunnenplastiken bekannt ist. Gisela Engeln-Müllges assistierte Benno Werth noch zu seinen Lebzeiten bei der Umsetzung eines von ihm selbst entwickelten Metallformverfahrens, durch das komplex aufgebaute, mehrdimensionale Skulpturen in einem Stück gegossen werden können. Nach seinem Tod entwickelte sie sein Werk als Bildhauerin und Malerin weiter und setzte dabei neue, eigene Akzente. Trotz ihres fortgeschrittenen Alters folgt Gisela Engeln-Müllges weltweit Einladungen, ihre Werke einem internationalen Publikum zu präsentieren. Sie stellte etwa in London, New York, Rom und Tokio aus. Auf der Art Biennale in London 2019 erhielt sie eine Auszeichnung für besondere Exzellenz und 2021 einen Award.

Unsere Gastgeberin öffnete uns großzügig ihr Haus und Atelier und erklärte uns ihre beeindruckende künstlerische Arbeit. Neben ihrem Lebenslauf imponierte uns ihre Offenheit, Kreativität und enorme Schaffenskraft. Es war ein gelungener Auftakt im neuen Lionsjahr!

Text: Susanne Fischer
Fotos: Marc Heckert