Lions-Abend: Der Aachener Medizintechnik-Pionier Thomas Schmitz-Rode

Am 3. November 2025 traf sich unser Club im voll besetzten Konferenzraum des Digital Hub, der uns freundlicherweise von unserem Lionsfreund Roman Wienert zur Verfügung gestellt wurde. Nach der Begrüßung der Clubmitglieder sowie einiger Gäste – darunter unser heutiger Referent Prof. Dr. Thomas Schmitz-Rode – wurde noch einmal auf die beiden Activities Zahngold und Adventskränze hingewiesen. Besonders im Hinblick auf das letztgenannte Projekt wurde ein Appell an alle Clubmitglieder gerichtet, sich aktiv daran zu beteiligen. Constanze Schneider äußerte sich besorgt über die zunehmende Kriminalität im Umfeld des Zahngoldprojekts.

Nach kurzen einführenden Worten des Präsidenten Emile Paes hielt Prof. Dr. Thomas Schmitz-Rode über eine Stunde lang einen fesselnden Vortrag über die Entwicklung der Medizintechnik im Bereich von Herz und Kreislauf – gestützt auf seine persönliche Berufserfahrung. Über 40 Jahre beruflicher Tätigkeit ließ der Referent Revue passieren, wobei sich, illustriert mit ausdruckstarken Bildern, ein tief beeindruckendes Werkverzeichnis darstellte.

Ausgebildet als Diplom-Ingenieur im Fach Maschinenbau an der RWTH Aachen, entschloss er sich – angeregt durch seinen Zivildienst in der Chirurgie und Herzchirurgie – anschließend zu einem Studium der Humanmedizin, ebenfalls an der RWTH Aachen. Während seiner klinischen Laufbahn, die ihn bis zum Leitenden Oberarzt an der Klinik für Radiologische Diagnostik des Universitätsklinikums führte, erhielt Prof. Schmitz-Rode aufgrund seiner herausragenden Forschungstätigkeit den Ruf auf eine Professur für Experimentelle, Diagnostische und Interventionelle Radiologie an der Medizinischen Fakultät der RWTH Aachen.

Ende 2004 wurde er zum Professor für Angewandte Medizintechnik an der Medizinischen Fakultät berufen – verbunden mit der Leitung des gleichnamigen Instituts im Helmholtz-Institut der RWTH Aachen, das er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2025 leitete. Darüber hinaus war Prof. Schmitz-Rode maßgeblich am Aufbau zahlreicher Institute und Forschungsverbände im Campus-Cluster Medizin und Technik der RWTH Aachen beteiligt.

Durch seinen unermüdlichen Pioniergeist befinden sich heute mehrere seiner medizintechnischen Entwicklungen aus der klinischen und forschungsorientierten Tätigkeit weltweit im klinischen Einsatz. Auch jetzt, nach seiner Emeritierung, spürte man seine Liebe, Begeisterung und sein anhaltendes Interesse an der Weiterentwicklung der Medizintechnik deutlich. Es bleibt zu hoffen, dass diese Eigenschaften viele Nachfolgerinnen und Nachfolger in der deutschen Medizinwissenschaft inspiriert haben.

Eine lebhafte Diskussion schloss sich an, und noch lange unter dem Eindruck dieses Vortrags klang der Clubabend aus.

Lions-Abend: Einblicke in die Arbeit des D-Hofs Aachen

Auf unserer jüngsten Clubveranstaltung durften wir Sandra Jansen, Diplom-Sozialpädagogin und Leiterin der Einrichtung D-Hof für Kinder und Jugendliche in Aachen, als Referentin begrüßen. Sie berichtete eindrucksvoll über die Arbeit dieser wichtigen Institution, die seit vielen Jahren Kinder und Jugendliche aus einem sozialen Brennpunkt in Aachen, dem Driescher Hof, begleitet und unterstützt.

Schon im Vorfeld war das Interesse groß: Mit 16 Anmeldungen überschritten wir die kritische Grenze von 50 Prozent Beteiligung – ein deutliches Zeichen dafür, wie sehr das Thema in unserem Club Resonanz findet.

Begeisterung und Engagement waren die Stichworte, die Frau Jansen durch ihren Vortrag vermittelten. Der D-Hof versteht sich als eine Art „zweites Zuhause“ für junge Menschen, die in schwierigen familiären oder sozialen Verhältnissen aufwachsen. Anders als bei reinen Serviceleistungen steht hier die aktive Mitgestaltung im Vordergrund: Die Jugendlichen entwickeln gemeinsam mit den Mitarbeitenden einen Lebensraum, der geprägt ist von Respekt, kultureller Vielfalt und gegenseitigem Vertrauen.

Besondere Schwerpunkte liegen auf Bildungs- und Freizeitangeboten, der Gesundheitsförderung, gesunder Ernährung und sportlichen Aktivitäten. Auch kreative Projekte und naturnahe Erlebnisse gehören dazu. Ziel ist es, nicht nur kurzfristige Hilfe zu leisten, sondern die Persönlichkeitsentwicklung der Kinder und Jugendlichen nachhaltig zu fördern.

Frau Jansen machte in ihrem Vortrag deutlich, dass die soziale Ungerechtigkeit, die auch in Aachen spürbar wächst, eine starke Motivation für ihre Arbeit darstellt. Der D-Hof sei ein Ort, an dem Kinder und Jugendliche Perspektiven entwickeln können – unabhängig von Herkunft, Sprache oder finanziellen Möglichkeiten.

Obwohl das Projekt durch öffentliche Mittel unterstützt wird, ist der D-Hof in hohem Maße auf Spenden angewiesen. Diese tragen einen wesentlichen Teil der laufenden Kosten und ermöglichen erst die Vielfalt und hohe Qualität der pädagogischen Arbeit.

Im Anschluss entstand eine lebhafte Diskussion mit vielen kritischen Fragen, die über das konkrete Projekt hinaus auch unsere gesellschaftliche Entwicklung insgesamt in den Blick nahm.

Alles in allem war es ein gelungener Abend, der uns die Bedeutung lokaler Projekte wie des D-Hofes noch einmal sehr bewusst gemacht hat. Wir danken Frau Jansen herzlich für ihre engagierte und inspirierende Präsentation.

Lions-Abend: Musikalischer Hochgenuss bei MozArte

Am 1. September trafen sich im Konzertsaal der Hochschule für Tanz und Musik in Aachen neun Veteranen-Lions sowie die beiden neuen Clubmitglieder Eva und Jörg-Uwe Schäfer zu einem außergewöhnlichen Eröffnungskonzert im Rahmen des MozArte-Klavierwettbewerb-Festivals Aachen. Der Apéro, der dem Konzert vorausging, bot Gelegenheit zur Begegnung mit Mitgliedern verschiedener Aachener Lions-Clubs und sorgte für eine heitere, beinahe familiäre Stimmung.

André Parfenov, der Namensgeber des Parfenov Duo wurde 1972 in Kaliningrad geboren, studierte Klavier am Moskauer Tschaikowsky-Konservatorium und an der Folkwang-Hochschule Essen, wo er 2000 sein Konzertexamen mit Auszeichnung ablegte. Er konzertierte mit namhaften Orchestern wie den Moskauer Sinfonikern, den Niederrheinischen Sinfonikern und der Neuen Philharmonie Westfalen. Seit vielen Jahren ist er fest am Theater Mönchengladbach/Krefeld engagiert.

Iuliana Münch, in Rumänien geboren, erhielt ihre Ausbildung am Musikgymnasium „George Enescu“ in Bukarest sowie an der Hochschule für Musik und Tanz Köln/Aachen, wo sie 2003 ihr Studium bei Prof. Charles-André Linale abschloss. Nach Stationen in Koblenz und Mönchengladbach ist sie heute Mitglied der Neuen Philharmonie Westfalen. Seit 2009 bildet sie mit André Parfenov ein festes Duo und ist maßgeblich an der Realisierung seiner Kompositionen beteiligt.

Das Repertoire des Parfenov Duos umfasste die berühmte Sonate für Violine und Klavier von Sergej Prokofjew und wurde durch Werke von Tschaikowsky und Robert Schumann ergänzt, die auch weniger klassikerfahrenen Zuhörern leicht zugänglich waren. Besonders viel Bewunderung fanden die von Pianist Parfenov selbst komponierten und vorgetragenen Paganini-Variationen. Auch die sogenannten Liszt-Variationen riefen große Begeisterung hervor und wurden mit langanhaltendem Applaus bedacht.

Der Veranstalter betonte abschließend noch einmal, dass Konzerte dieser Art nur dank der tatkräftigen Unterstützung von Sponsoren möglich sind.

Lions-Abend: Ein Besuch in Alt-Lemiers

Am 11. August fanden sich in bester Sommerlaune 22 Lions und Gäste zur ersten Activity des Lionsjahres 2025/26 in der kleinen, an der deutsch-niederländischen Grenze gelegenen Siedlung Alt-Lemiers zusammen – zum Teil angereist mit dem Fahrrad oder sogar im Trabi-Kombi (Peter und Verena Behrens).

Nach der Begrüßung – insbesondere auch unseres neuen Clubanwärters Herrn Jörg-Uwe Schaefer und seiner Gattin – führte uns ein alteingesessener Bewohner Alt-Lemiers, Herr Frans Bodelier, durch den Ort. Mit großer Sachkenntnis ging er auf die Historie der Siedlung und der Catharina-Kapelle ein. Der Vorläufer der heutigen Kapelle war eine Castralia Capella (Schlosskapelle) Karls des Großen. Das heutige Gebäude, ausgestattet mit einem Tonnengewölbe, stammt aus dem Jahr 1100 und wurde um 1350 der Heiligen Jungfrau und Märtyrerin Katharina von Alexandrien geweiht. Sie gilt als eine der ältesten romanischen Kapellen der Niederlande und liegt direkt an der römischen Fernstraße von Aachen über Tongeren nach Lüttich.

1976 erhielt der Künstler Hans Truijen den Auftrag, den Innenraum dieses frühen Beispiels romanischer Architektur auszumalen. Bei der Restaurierung 1977 brachte Truijen seine freie Interpretation biblischer Erzählungen an den Wänden und im Gewölbe an. Die Gemälde sind voller Anspielungen und wirken wie eine fließende Verschmelzung von Himmel und Erde. Spontan entstandene Szenen zeigen etwa Moses, König David, Jesus, der auf dem Wasser geht, Petrus, die Kreuzigung, Adam und Eva und vieles mehr.

Anschließend zogen wir ins benachbarte Holset, wo im gemütlichen Restaurant ’t Klükske* der Abend bei gutem Essen, kühlen Getränken und lebhaften Gesprächen auf der Außenterrasse unter freiem Himmel in heiterer Atmosphäre ausklang.

*Der Name ’t Klükske leitet sich vom Verkleinerungswort für „Glocke“ ab. Rund um die Kirche und die angrenzenden Teiche lebt ein Biotop der Geburtshelferkröte, die an warmen Sommerabenden ein leises Quaken von sich gibt – einem kleinen Glockenspiel nicht unähnlich.

Lions-Abend: Ein Besuch bei den guten Seelen in Orange

Ohne sie wäre Aachen nicht die lebenswerte und schöne Stadt, die es ist: Die rund 850 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Aachener Stadtbetriebe. Unser jüngster Clubabend führte uns auf das Gelände der Zentrale am Madrider Ring, an dem wohl fast jeder Aachener schon einmal vorbeigefahren ist, aber kaum einer es selbst betreten hat.

Hier schlafen sie also, die orangefarbenen Boliden, die den einen oder anderen von uns schon selbst aus dem Schlaf geholt haben. Stadtbetriebsleiterin Indra Balsam stellte uns die vielfältigen Aufgaben ihrer Organisation vor – mit einem Budget von über 60 Millionen Euro eine große Einrichtung, die sich um alle Belange kümmert, die uns in Aachen umtreiben. Von der Müllabfuhr über den Straßenunterhalt (nein, die Leute sind nicht für die ganzen Baustellen verantwortlich!) bis hin zu Spielplätzen und Friedhöfen: Die Liste der Aufgaben ist lang und vielfältig. Da muss sich um Brückenbau und Grünflächenpflege ebenso gekümmert werden wie um Krematorium und Winterdienst.

Ein Riesenbetrieb, der 365 Tage im Jahr zu funktionieren hat. Wie er das tut, stellte uns Leiterin Indra Balsam mit Humor und Esprit vor. Sie ist eine Chefin, die auch selbst einmal mit dem Trupp in Orange rausfährt, um die Arbeit der „Kehrmännchen“, wie sie sich selbst gerne nennen, hautnah kennenzulernen. Seit 25 Jahren gibt es den Stadtbetrieb in seiner heutigen Form. Und die Entwicklung geht immer weiter. So soll zum Beispiel der Fuhrpark weiter elektrifiziert werden. Und die rund 130.000 Bäume im Stadtgebiet brauchen auch immer Pflege, rund 450 werden alljährlich neu gepflanzt. Auch um die kleinsten Pflanzen wird sich persönlich gekümmert: Die Stadtgärtnerei zieht Abertausende Blumen heran, mit denen im Frühling die Stadt in bunte Farben getaucht wird. So bleibt Aachen fröhlich – dank der Helfer in Orange.

Unser nächster Clubabend wird uns in eine ganz andere Einrichtung führen: nämlich die JVA Aachen. Jörg-Uwe Schäfer, seit Ende 2024 deren Leiter, wird uns am Freitag, 27. Juni, „in echt“ das Gelände vorstellen, nachdem wir die Anstalt ja schon am 19. Mai aus seinem spannenden Vortrag vorab kenngelernt haben.

Die Weihnachtsfeier

Am 8. Dezember fand die erste gemeinsame Weihnachtsfeier mit unserem Aachener Schwestern-Club Lions Carolina unter der gemeinsamen Ausrichtung von Präsidentin Anne Weisser (Carolina) und Roman Wienert (Aquisgranum) statt. In den stilvollen Räumen der Erholungsgesellschaft Aachen durften wir über 60 Mitglieder willkommen heißen.

Die von Frau Robben liebevoll dekorierten Tische mit Beständen aus dem Fischerschen Nachlass führten zu gemischten Sitzgruppen – die Kommunikation war trotz der teilweise unbekannten Nachbarn mehr als lebendig.

Die allgemein gute Stimmung wurde befeuert durch die Gesangseinlage des Aachener Chores „Capella a Capella“, der uns neben weihnachtlichen auch mit komischen Gesangsbeiträgen vortrefflich unterhalten hat.

Abgerundet wurde das Programm von einer berührenden Weihnachtsgeschichte, vorgetragen von Karin Mahr. Lustige und nachdenkliche Momente wechselten sich ab, für unser leibliches Wohl war durch den engagierten Caterer wieder ausreichend gesorgt.

Und zum Schluss die schönste Nachricht: Im Rahmen der Feier durften wir mit Eva Baur (2. von links, mit – von links – Präsident Roman Wienert, Clubmasterin Susanne Fischer und Ansgar Stöcker) auch wieder ein neues Mitglied in unseren Reihen begrüßen. Herzlich willkommen im Lions Club Aachen Aquisgranum!

Lions-Abend: Wohin mit den alten Blättern von Windkraftanlagen?

Auf Einladung unseres Schwesterclubs Lions Aachen Carolina nahmen wir an einem Vortragsabend teil, den die Aachener Architektin Ina Marie Orawiec zum Thema ressourcenorientierte Nachhaltigkeit in der Architektur hielt. Die weltweit gefragte Architektin hat jüngst mit dem Projekt „Wiederverwertung von Rotorblättern von Windkraftanlagen“ an der Weltmeisterschaft für Architekten teilgenommen. In Aachen hat sie beispielsweise den Hubschrauber-Landeplatz am Klinikum entworfen. 

Die Referentin bot ein anspruchsvolles Programm über Themen der allgemeinen Stadtentwicklung und zukünftigen Wohnformen. Im Kern schilderte sie uns ihre Vision von einer Weiterverwertung von Rohstoffen, die nicht abgecycelt, sondern zur Gänze wiedereingesetzt werden. Dazu hat sie Ideen entwickelt, Rotorblätter von Windkraftanlagen, die nach 20 Jahren außer Betrieb genommen werden müssen, aber wegen ihrer extremen Haltbarkeit nur sehr aufwändig entsorgt werden können, gezielt architektonisch weiter einzusetzen.

Dies kann durch den Einbau in neue Anlagen wie als Dächer von Sportstätten geschehen, als Pfeiler größerer Eventhallen, Brückenkonstruktionen und vieles mehr. Das Entsorgungsproblem dieser sehr stabilen Materialien war sicher den meisten von uns nicht präsent. Die Referentin stellte uns dar, dass sie mit diesen Konzepten schon zahlreiche Preise gewonnen habe, Aufträge für die praktische Umsetzung aber noch ausgeblieben seien, sodass sie ihre Projekte als Forschungsvorhaben vorantreiben will. Wie bei allen Innovationen ist der politische Wille letztlich maßgebend.

Wir danken der Präsidentin von Carolina, Anne Weisser, für die Einladung zu diesem hochinteressanten Vortrag. Die Vernetzung der Clubs untereinander wurde durch angeregte Gespräche weiter vorangetrieben.

Lions-Abend: Ein Besuch im WDR-Studio

Am 4. November durften unsere Clubmitglieder die Aachener Lokalredaktion des WDR besuchen. Im Gegensatz zu den ansonsten abendlichen Terminen fanden sich die Lions bereits um 15.30 Uhr ein, da wir an der Vorbereitung und Produktion der Sendung „Lokalzeit“ teilhaben konnten.

Der WDR-Redakteur Lorenz Bartz führte uns durch den Nachmittag und zeigte uns auf, wie aufwändig die Produktion bereits kleiner Beiträge ist. Da sind unter anderem die Vorbereitung des Termins, der Dreh vor Ort mit Redakteur, Ton- und Bildtechniker, anschließend der Schnitt und die Vertonung des Beitrags – so kann ein Beitrag von zwei bis drei Minuten Länge durchaus zwei bis drei Tage Arbeit voraussetzen.

Bei der Führung durch die Räume des WDR konnten wir einen Blick hinter die Kulissen werfen. Angefangen beim Studio der Lokalzeit (sehr interessant auch, wie die Teleprompter mit halbdurchlässigen Spiegeln direkt vor den Kameras funktionieren!), über die Regie bis hin zu den Vertonungs-„Kabinen“ durften wir alle relevanten Stationen besichtigen und wurden jeweils sehr nett von den WDR-Mitarbeitern empfangen und umfassend informiert.

An dieser Stelle noch ein ganz besonderer Dank an Herrn Bartz für die äußerst sympathische und informative Führung.

Lions-Abend: Die Ukraine

Einen außergewöhnlichen Clubabend durfte wir am 9. September genießen. Auf Einladung des Lions Clubs Aachen Carolina erhielten wir in den stilvollen Räumen der Erholungsgesellschaft Aachen in der Reihstraße einen Überblick über die Geschichte der Ukraine von Dr. Susanne Korte.

Dr. Korte umriss die wechselvolle Geschichte des größten osteuropäischen Landes mit großer Kenntnis und in verständlichen Worten. Die europäischen und russischen Einflüsse und Herrschaftssphären, die Jahre unter mongolischer Herrschaft, die Schicksale der Kosaken- und Krimtartaren spielten in ihrem Vortrag ebenso eine Rolle wie das von schier unfassbarem Grauen verdunkelte 20. Jahrhundert. Dort versank die kurze ukrainische Unabhängigkeit zum Ende des Ersten Weltkrieges in der Terrorherrschaft des Stalinismus, der in den vier Millionen Hungertoten des Holodomor gipfelte.

Doch auch dies war nur ein Vorspiel zu noch mehr Millionen Ukrainierinnen und Ukrainern, die nach Deutschlands Überfall auf die Sowjetunion 1941 und den folgenden Kriegsjahren ihr Leben verloren. Dass nun russische Truppen das Land überfallen haben und die ukrainische Nation und Kultur erneut von Auslöschung bedroht ist, fügt der tragischen Geschichte des ukrainischen Volkes ein neues Kapitel hinzu. Für uns Besucher war es ein hochinteressanter Abend, der uns Hintergrundwissen zum größten militärischen Konflikt in Europa seit 1945 verschafft hat.

Lions-Abend: Ein Besuch bei Detlef Kellermann


Einen interessanten Clubabend erlebten wir jetzt im Atelier des bekannten Aachener Künstlers Detlef Kellermann. Er zeigte uns seine aktuellen Werke und berichtete über seinen künstlerischen Werdegang sowie seinen zahlreichen Projekte. So unterstützt der sozial engagierte Künstler immer wieder Hilfsorganisationen mit seinen Bildern, die er zu den entsprechenden Themen entwirft und die Verkaufserlöse spendet, wie jüngst der Ukraine- und Erdbebenhilfe und davor der Fluthilfe.

Eine weitere Initiative mit verschiedenen Partnern besteht seit dem Jahr 2017. Zuerst im Auftrag des Deutschen Roten Kreuzes, später in Eigenregie bebilderte Detlef Kellermann die UN-Charta für Menschenrechte und Menschenpflichten, die vergleichbar mit unserem Grundgesetz essenzielle Werte im menschlichen Zusammenleben in sogenannten „Artikeln“ formuliert und festgeschrieben hat. Die verschiedenen Artikel wurden auf große Banner aufgezogen und mit Unterstützung der Politik und der jeweiligen Gebäudeinhaber an Außenwänden von Bauwerken in der Aachener Innenstadt platziert. Finanziert wurde die Aktion durch Patenschaften, der Künstler steuerte seine Arbeit ehrenamtlich bei. Als Fortsetzung wurde eine weitere Aktion ins Leben gerufen, bei der die Artikel in der Stadt an prominenten Werbeflächen wie z.B. an Bushaltestellen ausgestellt wurden.

Seit dem Jahr 2018 findet sich auch auf zwei Etagen im Atrium des Justizzentrums eine Dauerausstellung des Künstlers zu den Themen Menschenpflichten und Menschenrechte, die vom Aachener Anwaltverein finanziert wurde. Herr Kellermann möchte mit diesen Aktionen auf die Grundwerte in unserer Gesellschaft aufmerksam machen, von denen wir profitieren, die wir aber auch selbst leben müssen.

Die letzte Ausstellung zum aktuellen Thema Kinderrechte und Kindeswohl hat sogar Einzug in den Landtag des Landes Nordhrein-Westfalen gefunden.

Dabei sucht Detlef Kellermann das verbindende Element zwischen Kunst und Förderern, die seine Anliegen in ihre Unternehmen oder Institutionen weitertragen. Die Bilder haben neben dem mahnenden auch einen fröhlichen Charakter  – teilweise zu verstehen mit einem Augenzwinkern -, weil Kunst nach den Vorstellungen von Detlef Kellermann Freude bereiten soll. So hofft er, dass seine Werke bei den Betrachtern gute Laune auslösen.

Seine Ausflüge ins Kulinarische durch die von ihm seit Jahren bebilderten Kochbücher, die exklusiv in seinem Atelier erhältlich sind, runden das Bild des Bonvivants und Menschenfreundes ab. Unsere Mitglieder haben seinen Ausführungen interessiert zugehört und durch gezielte Nachfragen ihr Verständnis für die Anliegen unseres Gastgebers vermittelt.

Wir danken Herrn Kellermann für einen sehr bereichernden Abend!